Du willst e-mobil von A nach B? Stellt sich Dir / Euch die Frage: Wie finde ich das für mich passende Angebot an Elektromobilität?

Die e-Mobilitätsberatung der Stadt hilft Dir! Und hier gibt uns stellvertretend Herr Kolb einige erste Einblicke:

Herr Kolb, Sie bieten E-Mobilitätsberatungen in Stuttgart an. Wie hat sich das Thema über die letzten Jahre entwickelt?

Über das letzte Jahr seit Einrichtung der Erstberatung hat die Zahl der Anfragen stetig zugenommen. Wir merken, dass die Elektromobilität immer mehr Bürger*innen beschäftigt. Das sieht man auch nicht zuletzt in den weiter stark ansteigenden Zulassungszahlen. Und schon heute sind rund 22.000 E-Fahrzeuge in Stuttgart zugelassen. Vor wenigen Jahren schien das noch undenkbar. Und gerade mit den weiter steigenden Benzinpreisen, aber auch den immer besseren Rahmenbedingungen für die Elektromobilität machen sich immer mehr Menschen Gedanken umzusteigen. Auch die Förderlandschaft ist sehr dynamisch: Bund, Land und auch die Kommune entwickeln regelmäßig neue Programme, um die Antriebswende zu fördern. Dabei beraten wir alle Stuttgarter*innen gerne, welche Möglichkeiten sich dabei für sie ergeben. Und das unabhängig und kostenlos.

Wer wendet sich hauptsächlich an Sie für eine Beratung?

Die Mehrzahl der Fragen kommt von Privatpersonen, die sich mit dem Umstieg auf die Elektromobilität befassen. Die Fragen reichen von grundsätzlichen Fragen oder zu Fördermitteln bis hin zu komplexen Projekten in Garagenzeilen mit vielen beteiligten Eigentümer*innen und Akteuren. Aber auch Stuttgarter Unternehmer*innen kommen auf uns zu, um Möglichkeiten für einen Umstieg zu prüfen. Die Bandbreite ist sehr groß.

Welche Fragen kommen dabei am häufigsten auf den Tisch?

Viele Fragen gibt es zur öffentlichen Ladeinfrastruktur: „Wo entstehen neue Ladepunkte?“, „Wie kann ich diese nutzen?“. Viele dieser Fragen haben wir inzwischen auch als FAQ zusammengefasst.

Das Stuttgarter Ladenetzwerk bauen wir aktuell stark aus: bis Ende des Jahres werden wir die Zahl der öffentlichen Ladepunkte mehr als verdoppelt haben. Über 1.000 sind dann im öffentlichen Raum verfügbar.

Die Frage: „wo kann ich mein Auto laden?“ beschäftigt viele Menschen – und das zurecht. Viele Menschen überlegen sich auch, wie die Einrichtung von privater Ladeinfrastruktur gelingen kann. Auch hier unterstützten wir nach Kräften. Und wir sind dabei oft die erste Anlaufstelle. Wir geben eine Übersicht über aktuelle Fördermöglichkeiten und Hinweise zur erfolgreichen Umsetzung.

Wo gibt es den größten Hebel für klimafreundliche Mobilität? Welche Potenziale sind noch am Meisten ungenutzt?

Ein sehr großes Potenzial liegt auch hier in der Hand der Bürger*innen: viele Stellplätze, vor allem in Wohnungseigentümergemeinschaften können elektrifiziert werden, wenn Eigentümer*innen kooperieren. Hier kann bereits heute klug investiert werden, um die Immobilie fit für die elektromobile Zukunft zu machen. Das setzt eine vorausschauende Planung und konstruktive Zusammenarbeit voraus. Diese wollen wir als Stadt fördern und unterstützen.

Auch in freistehenden Garagenzeilen gibt es dieses Potenzial. Erste Beispiele zeigen, dass dies gelingen kann. Für einzelne Eigentümer*innen erscheinen die ersten Investitionskosten oft zu hoch. Dies kann aber schnell durch Kooperation untereinander und Förderung der Stadt ausgeglichen werden. Hier fehlt es oft noch an praktischen Erfahrungen mit den Vorteilen der Elektromobilität. Dabei ist jetzt die Zeit zum Handeln gekommen.

Auch bei gewerblichen Flotten und dem Lieferverkehr gibt es noch große Potenziale, die wir noch mehr nutzen wollen. Für Taxiunternehmen bieten wir beispielsweise gezielt zusätzliche Beratung und finanzielle Unterstützung beim Antriebswechsel an. So könnten in einem Jahr je Taxi rund 55.000 km elektrisch zurückgelegt werden.

Für den Lieferverkehr gaben wir ein Konzept in Auftrag, um eine Umstellung in der Innenstadt zu ermöglichen. Darüber hinaus können Firmen einen großen Beitrag leisten, wenn sie Ladeinfrastruktur für ihre Mitarbeiter*innen bereitstellen. Darüber hinaus können private Flächeneigentümer – Unternehmen, Tankstellenbetreiber, Supermärkte etc – ihre Grundstücke im FlächenTool für Betreiber von Ladeinfrastruktur anbieten.

Was, glauben Sie, kann eine Online-Community wie die Klimacommunity beitragen, damit der Effekt Ihrer Arbeit noch größer wird? Denn die meisten von uns sind täglich unterwegs – ein gewaltiges Potenzial zur Emissions- und Energieverbrauchsreduktion, wenn wir es gut anstellen, oder?

Ja, das Potenzial ist in Stuttgart sehr groß! Durch den Umstieg auf die Elektromobilität können Menschen, die auf ein Auto angewiesen sind, einen positiven Beitrag zur CO2-Reduzierung beitragen. Und gleichzeitig die Luftqualität in Stuttgart verbessern.

Dabei gibt es riesige Potenziale, nachhaltiger zu werden. So können wir durch eine Koppelung von Energie und Mobilität, z.B. durch Photovoltaik & Elektromobilität Großes schaffen.

Dafür sind die Rahmenbedingungen inzwischen auch vorhanden: die Technik ist ausgereift und attraktiv, Fördermittel sind da. So z.B. über die Stuttgarter Solaroffensive. Die Technologie muss nun in die Breite und das gelingt am besten durch gute Beispiele in der unmittelbaren, sichtbaren Umgebung. Eine Online-Community zum Erfahrungsaustausch ist dabei sehr hilfreich um Vorbilder und Fortschritt in Stuttgart sichtbar zu machen.

Ihr seht - Wir können etwas bewegen. Teilt Eure Erfahrungen - ermutigt andere; es lohnt sich!