Die Landeshauptstadt Stuttgart fördert den Neubau von Plusenergiegebäuden und die Sanierung bestehender Gebäude auf Plusenergieniveau mit einem neuen Förderprogramm: dem Stuttgarter Plusenergieprogramm.

Was genau ist ein Plusenergiegebäude?
Ein Gebäude erreicht ein Plusenergieniveau, wenn es über das Jahr hinweg mehr Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugt, als im Gebäude selbst verbraucht wird. Das Gebäude muss also eine positive Primärenergie‐ und CO2-Bilanz erreichen. Um dieses Kriterium zu erfüllen, sollte der Energieverbrauch des Gebäudes so gering wie möglich sein. Gleichzeitig werden erneuerbare Energien genutzt, um einen Überschuss zu produzieren. Die Stromproduktion übernimmt meist eine Photovoltaikanlage. Um effizient Wärme zu gewinnen, eignet sich der Einsatz von Wärmepumpen. Ist das Gebäude zudem klimafreundlich saniert, wird unnötiger Energieverbrauch vermieden. „Mit dem Plusenergiestandard erreicht ein Gebäude sozusagen die Note 1 bei Energie und Klimaschutz“ erklärt Peter Pätzold, Bürgermeister für Städtebau, Wohnen und Umwelt. „Wir wollen alle Stuttgarter Gebäudeeigentümerinnen und Gebäudeeigentümer finanziell unterstützen, die diese vorbildliche Maßnahme realisieren wollen.“

Für wen gilt das Förderprogramm?
Gefördert werden Privatpersonen, Eigentümergemeinschaften, juristische Personen und Vereine. Auch für Beteiligungen der Landeshauptstadt Stuttgart, des Landes oder des Bundes eignen sich die Fördermittel des Programms.

Wie hoch sind die Fördersätze?
Der Zuschuss beträgt 50 Euro je m² Nettogrundfläche für Wohn‐ und Nichtwohngebäude. Bei Ein‐ und Zweifamilienhäusern werden maximal 6.000 Euro je Wohneinheit gefördert. Bei Wohngebäuden mit mehr als zwei Wohneinheiten maximal 3.750 Euro je Einheit. Pro Antrag können insgesamt bis zu 200.000 Euro bezuschusst werden. Die Förderung ist mit weiteren Förderprogrammen der Landeshauptstadt kombinierbar.

Welche Vorteile habe ich durch ein Plusenergiegebäude?
Wer jetzt in eine nachhaltige Energieversorgung investiert, spart langfristig Geld für teure Strom‐ und Gaspreise. Durch die Förderprogramme der Stadt Stuttgart verringern sich die eigenen Ausgaben bei einem Umbau. Erzeugt ein Gebäude mehr Energie als es verbraucht, kann der überschüssige Strom verkauft und ins Netz eingespeist werden.

Gibt es ein Leuchtturmprojekt?
Die Uhlandschule in Stuttgart‐Rot ist ein aktuelles Vorzeigemodell in Sachen nachhaltiger Energieversorgung. Die Schule ist heute nicht nur energieneutral, sie produziert sogar einen Überschuss an Energie. Energiesparen und die große Photovoltaikanlage machen den Unterschied: Unterm Strich steht ein Stromüberschuss von 11.000 Kilowattstunden pro Jahr. Dieser wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Das ist drei Mal so viel Strom, wie ein Haushalten mit vier Personen im Jahr verbraucht. Die Uhlandschule ist die erste Schule in Europa, die auf Plusenergieniveau saniert wurde.

Kontakt für Fragen zum Förderprogramm:
Telefon: 0711/216-88088
E-Mail-Adresse: energiekonzept@stuttgart.de